Für Patienten
Tagespresse - Nordbayerische Nachrichten vom 7. August 2021
Moderne und innovative Technologie bei Kniegelenkersatz
Im Rahmen des medizinischen Fortschritts wird der Einsatz von Roboterunterstützung im Operationssaal zunehmen. Dennoch bleibt der Chirurg weiterhin der wichtigste Akteur im OP. Durch neue Technologien kann er optimale Präzision hinzugewinnen. So unterstützt die Roboterarm-Technologie von Stryker Mako bei Knieoperationen die Chirurgen. Der Operateur arbeitet unter Zuhilfenahme des Mako-Roboterarms und überwacht den Eingriff an einem 3D-Modell am Monitor. Der Einsatz eines künstlichen Gelenks oder von Gelenkteilen kann so noch passgenauer und präziser erfolgen. Diese Vorteile sieht auch das Team des Endoprothesenzentrums Forchheim: „Als modernes innovatives Klinikum wollen wir unseren Patienten die bestmögliche und qualitativ hochwertigste medizinische Versorgung bieten. Diesem Anspruch werden wir in der Endoprothetik mit dem Mako-System gerecht.“
Das Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz hat als erstes Krankenhaus in Mittel- und Oberfranken die roboterarmassistierte Operationstechnologie „Mako“ für Kniegelenksersatz-Operationen eingeführt. Mako gehört seit 2007 zu den weltweit führenden Roboter-armsystemen bei der hochpräzisen Implantation von Hüft- und Knieprothesen. Weltweit arbeiten bereits mehr als 500 Kliniken mit diesem System und es wurden über 50.000 Gelenkersatzoperationen mit Mako durchgeführt.
Interview mit Chefarzt Dr. Uwe Lehmann, Leiter des Endoprothesenzentrums in Forchheim, endoFO
Herr Dr. Lehmann, seit rund einem Jahr wenden Sie ein roboterarmassistiertes Operationsverfahren beim Kniegelenkersatz an. Welche Vorteile entstehen daraus für den Patienten?
Mit dem MAKOplastie®, mit der wir bereits mehr als 100 Patienten operiert haben, können wir viel präziser – auf 1/10 Millimeter genau - das Prothesenbett sägen. Vorher wird die Prothese exakt positioniert und zu Beginn der Operation noch eine Feinabstimmung der Bänderspannung vorgenommen. Bei einer Befragung unserer Mako®-Patienten sechs Wochen nach der OP waren diese wesentlich zufriedener mit ihrer neu erlangten Beweglichkeit. In einer englischen Vergleichsstudie von 40 herkömmlich Operierten und 40 Patienten mit Mako®-Knietotalendoprothese wiesen Letztere weniger postoperative Schmerzen auf, konnten nach kürzerer Zeit das gestreckte Bein heben und haben ihren Krankenhausaufenthalt um fast 30 Prozent verkürzt. Knapp hundert wissenschaftliche Studien und unabhängige Prothesenregisterdaten zeigen bessere funktionelle Ergebnisse und niedrigere Revisionsraten, erforderten also weniger häufig einen Folgeeingriff.
Wie funktioniert diese neue Technologie?
Zuerst wird eine spezielle Planungs-Computertomografie (CT) angefertigt, die die individuelle Anatomie des Patienten erfasst. Das daraus resultierende 3D- Modell dient als Planungsgrundlage der Prothese. Während der Operation nutzt der Operateur die roboterarmunterstützte Technologie zum Sägen des Prothesenbetts. Bei einer Abweichung von der Planung stoppt der Sägevorgang automatisch. Keine Bänder- oder Nervenstrukuren können beschädigt werden.
Müssen gesetzlich Krankenversicherte für diese Operation zuzahlen?
Nein, es entstehen keine zusätzlichen Kosten für gesetzlich oder privat versicherte Patienten.
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