FAQ

Konservative Therapie der Arthrose

Zunächst Abklärung der Ursachen mit erhöhtem Körpergewicht, das soweit möglich reduziert werden sollte. Oft kann dadurch eine Operation noch hinausgezögert werden. Es empfiehlt sich, Schuhe mit Luftpolster zu tragen, die die schmerzhaften Stöße des festen Untergrunds dämpfen und über den Tag die Belastung erleichtern. Bei vermehrter körperlicher Belastung durch die Arbeit Versuch der Umsetzung oder andere berufliche Tätigkeit. Gelenkverschleiß durch entzündliche Erkrankungen wie z.B. Rheuma abklären und hier die medikamentöse Therapie optimieren. Sportliche Betätigung zum Erhalt der Gelenkbeweglichkeit und der Muskulatur, dabei Sportarten wie z.B. Radfahren oder Schwimmen ausüben, die gelenkschonend sind. In Rücksprache mit dem Hausarzt die Schmerzmedikation absprechen. Bei Fehlstellung der Beinachse wie einem O-Bein oder X-Bein kann durch eine Korrektur der Achse eine Prothese hinausgezögert oder sogar vermieden werden.

Alternative Behandlung

Es können Injektionsbehandlungen durchgeführt werden mit Cortison zur Behandlung der Entzündungsreaktion, d.h. der Reizung der Gelenkschleimhaut im Gelenk oder durch Hyaluronsäure kann in einem frühen Stadium des Gelenkverschleißes der Knorpel wiederaufgebaut werden.

Aufbaupräparate

Es werden Präparate angeboten, die entweder Glucosamin oder Chondroitinsulfat enthalten mit oder Zusatz von Vitaminen und Spurenelementen. Die Erfolge werden in der Literatur unterschiedlich beurteilt.

Schmerzmedikamente

Standardmäßig werden antiphlogistisch wirkende Medikamente wie z.B. Ibuprofen oder Diclophenac verwendet, die sowohl entzündungshemmend als auch schmerzlindernd wirken. Hier sollte jedoch hinsichtlich Nebenwirkungen vorher mit dem Hausarzt Rücksprache gehalten werden. Hier ist Vorsicht geboten bei eingeschränkter Nierenfunktion, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Magenenschleimhautentzündung.

Stellenwert von Krankengymnastik

Ziel ist einen Muskelabbau zu verhindern, wenn möglich sogar die Muskulatur wieder aufzubauen, um die Stabilität des Gelenkes zu verbessern. Zudem Übungen zur Koordination und Erhalt der Gelenkbeweglichkeit.

Termin zur OP

Zunächst Vereinbarung eines Termins zur Vorstellung und Untersuchung mit etwa 2 Wochen Wartezeit. Wird dort die Indikation zur OP gestellt, kann dann der Eingriff geplant werden, der in 3 - 4 Wochen durchgeführt werden kann.

Krankenhausaufenthalt

Je nach Ausgangsbefund im Durchschnitt 7 – 10 Tage, dies kann individuell nach oben oder unten abweichen. Der Patient muss auf jeden Fall rehafähig sein, d.h. er muss sich selber auf der Ebene bewegen können und auch Treppensteigen können.

Reha ja oder nein?

Eine Reha Behandlung, ob ambulant oder stationär wird den Patienten empfohlen. Sobald der OP-Termin bekannt ist, sollte baldmöglichst Kontakt mit unserem Sozialdienst aufgenommen werden, damit die Reha-Reservierung vorgenommen wird und die Reha dann möglichst direkt im Anschluss des stationären Aufenthaltes begonnen wird.

Dauer der Krankschreibung, beruflicher Ausfall

Dies hängt von dem Beruf ab, bei geringerer körperlicher Belastung wie z.B. Schreibtischtätigkeit kann durchaus nach 2 Wochen wieder begonnen werden, bei starker Beanspruchung kann der Ausfall 8-10 Wochen dauern.

Zeitpunkt der OP

Dies ist individuell mit jedem Patienten zu besprechen. Entscheidungskriterien sind die Röntgenbilder und die vorhandenen Beschwerden. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig, auch mögliche andere Erkrankungen einzubeziehen oder auch auszuschließen, die einen operativen Eingriff beeinflussen können. Wenn sich letztendlich die Lebensqualität soweit verschlechtert hat, dass durch konservative Maßnahmen dies nicht mehr zu kompensieren ist, sollte man sich für den Eingriff entschließen.

Alter

Auch in höherem Alter kann eine Operation zum Gelenkerhalt durchgeführt werden unter Berücksichtigung des Allgemeinzustandes und unter Einbeziehung der Begleiterkrankungen. Das Ziel ist auch hier eine Schmerzfreiheit zu erreichen und eine Verbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen.

Sport

Die Sportarten, die zuvor ausgeübt wurden, können in der Regel nach der Operation auch wieder durchgeführt werden. Zurückhaltend sollte man jedoch sein bei Sportarten mit Körperkontakt oder jene, die eine sehr starke Belastung oder ein vermehrtes Risiko für das Gelenk bedeuten. Tennisspielen z.B. ja, aber keine Spitzenbelastung wie ein Weltklassespieler und Wimbledongewinner, wie neulich in den Medien berichtet.

Komplikationen

Über die allgemeinen und speziellen Komplikationen des operativen Eingriffs für eine Knie- oder Hüft-TEP wird der Patient im Rahmen der Aufklärung ausführlich informiert, diese treten jedoch in der Regel selten auf. Der Patient kann durch sorgfältige Vorbereitung vor der OP, d.h. gute medikamentöse Einstellung bei Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Hypertonus dazu beitragen, das Risiko für Komplikationen zu vermindern.

Infekt

Ein Gelenkinfekt nach Prothesenimplantation ist für den Patienten eine starke Belastung und zieht eine länger dauernde Behandlung nach sich. Bei einem früh auftretenden Infekt kann die Prothese in den meisten Fällen noch gerettet werden, bei einem Spätinfekt muss die Prothese in der Regel entfernt werden und wenn es gelingt den Infekt zu beherrschen kann eine neue Prothese implantiert werden.

Standzeit

Die Standzeiten der Prothesen werden üblicherweise mit 15 – 20 Jahren angegeben, können jedoch individuell sehr unterschiedlich ausfallen je nach Beanspruchung der Prothese insbesondere durch ein deutlich erhöhtes Körpergewicht, durch Ausübung ungeeigneter Sportarten oder vermehrte körperliche Belastung im Beruf.